Notkarspitze über Südgrat

Start: Pflegersee bei Garmisch; alternativ: Ettal (über Gießenbachtal; mit längerer Tragepassage am Ende des Flussbetts bergauf)
Distanz: 17 km (Bike: 12 km, Hike: 5 km)
Zeit in Bewegung: 4 h (E-Bike: 1,5 h, Hike: 2,5 h)
Positiver Höhenunterschied: 1.000 Hm (Bike: 500 Hm, Hike: 500 Hm)
Einkehrmöglichkeit: Berggasthof Pflegersee
Schwierigkeit: mittel
Karte: ATK25/R09, Alpenverein BY7, Kompass 790

Mit dem Bike verkürzt sich der lange, kurvenreiche Zubringerweg über die Reschbergwiesen auf eine gute Stunde. Die gegen Ende sehr steile Schotterpiste des Gießenbachwegs zum gleichnamigen Sattel lässt sich mit dem E-Bike fast schweißlos bewältigen. Der Aufstieg auf die Notkarspitze ab Roßalm geht bis zum Hasenjöchl steil, aber problemlos durch Wald. Auf dem Weg über den Südgrat der Notkarspitze bis zum Gipfel gibt es einige steilere Schrofenpassagen und nach einer Felsnase einen kurzen luftigen Ausblick. Sonst wird der Blick aber immer durch dichten Latschenbewuchs links und rechts des Pfads aufgefangen. Der Gipfel bietet viel Platz und ein Spitzenpanorama.

Die 1.888 Meter hohe Notkarspitze liegt am nördlichen Rand der Kramergruppe in den Ammergauer Alpen. Nordwestlich liegt ihr Schloss Linderhof zu Füßen, nordöstlich Kloster Ettal. Der Gipfel ist von Graswang aus über den schrofigen Nordgrat (steilster Zugang), über den Ostgrat (Ettal) und über den Südgrat erreichbar. Am beliebtesten ist die Begehung über den Ostgrat von Ettal aus über die Vorgipfel Ochsensitz (1.515 m) und Ziegelspitz (1.719 m). Die hier beschriebene Tour folgt dem Südgrat, den man entweder vom Pflegersee (Garmisch/Burgrain) oder über das Gießenbachtal (Ettal) erreicht.

Bike: Vom Pflegersee aus folgt man dem Forstweg Richtung Enningalm auf die Reschbergwiesen. Dort am Wegkreuz links halten und weiter Richtung Enningalm bergauf. Man passiert die MTU-Hütte mit schönem Blick in den Talkessel von Garmisch und erreicht nach einigen weiteren Kurven die Abzweigung nach rechts auf den Gießenbachweg (Wegweiser Richtung Gießenbachalm, Notkarspitze, Ettal). Der geschotterte, immer schmaler werdende Weg ist zwar nur gut einen Kilometer lang, hat es aber zum Schluss in sich mit einer Steigung im oberen 20-prozentigen Bereich. Ab der Sattelhöhe deutlich steigender Bike-Spaßfaktor auf der kurzen Abfahrt ins Gießenbachtal und dann links bergauf und bergab Richtung Roßalm (Wegweiser Richtung Ettal und Oberau rechts liegen lassen). Das Bike entweder an der Roßalm abstellen oder noch ein Stück über die Almwiese auf dem Wanderpfad Richtung Notkarspitze uphillen und dann am Waldrand deponieren.

Hike: Auf dem Gießenbach-Wegweiser ist für die Notkarspitze eine Gehzeit von eindreiviertel Stunden angegeben. Der wurzelreiche Pfad schlängelt sich durch Wald immer steiler werdend hinauf zum Hasenjöchl (1.608 m), ein natürliches Wegkreuz: Geradeaus geht es auf schmalem Pfad weiter ins Kuhalmtal, links abbiegen müsste man, wenn man auf den Brünstelskopf möchte. Zur Notkarspitze geht es rechts weiter. Der Wald wird nun lichter. Der Weg über den Südgrat bis kurz vor dem Gipfel ist links und rechts von Latschen eingesäumt. Nach dem Hasenjöchl werden die bröckeligen Felsstufen auf dem Schrofensteig häufiger und steiler. Auf diesem Wegabschnitt ist Trittsicherheit erforderlich. Bald umrundet der Pfad eine Felsnase, dazu gehört auch eine etwas steilere, felsige Stelle (gut überwindbar mit Stöcken, auch Latschenäste am Rand bieten Halt). Danach geht es unbeschwert weiter durch die Krummholzzone bergauf. Kurz vor dem Gipfel wird es noch einmal steil, aber nie ausgesetzt, bis man schließlich das geräumige Gipfelplateau der Notkarspitze erreicht.

Obwohl es weit und breit keine Einkehrmöglichkeiten gibt, ist man auf dem Gipfel der Notkarspitze selten allein. Der Grund ist offensichtlich: Der Panoramablick geht von Estergebirge und bayrische Voralpen im Osten über den Starnberger See im Norden, das Ammergebirge, dann weit hinüber nach Südwesten zum Mieminger Gebirge und den südlichen Hauptkamm der Ammergauer Alpen und bleibt schließlich hängen am nahen Wettersteingebirge mit Zugspitze und Alpspitze.