Von Griesen auf die Tuftlalm bei Lermoos
Start: Bahnhof Griesen
(alternativ: von Garmisch-Partenkirchen aus 20 km mehr; von Ehrwald/Lermoss aus kurze 20-Kilometer-Runde)
Distanz: 32 km
Zeit in Bewegung: 2:15 h mit dem E-Bike
Positiver Höhenunterschied: 790 Hm
Einkehrmöglichkeiten: Tuftlalm (Mai bis Oktober)
Bademöglichkeit: Panoramabad Lermoos, Häselgehr-Wasserfall bei Schanz
Schwierigkeit: leicht
Karte: Kompasskarte 25 Zugspitze, Mieminger Kette
Tour-Download: gpx
Diese Tour ist ideal, um die landschaftliche Vielfalt des Wettersteingebiets entspannt kennenzulernen - auf der Bayrischen Seite das “Zugspitzland”, auf der Tiroler Seite die “Zugspitzarena”. Man nutzt dabei bestens befahrbare Rad- und Forstwege, weshalb die Tour auch für Einsteiger geeignet ist.
Griesen ist der Startpunkt der Runde und Grenzort zwischen Bayern und Tirol. Loisachaufwärts radelt man von hier aus auf schattigen Wegen Richtung Ehrwald. Die fast 800 Höhenmeter der Tour kommen zum größten Teil bei der teils steilen Auffahrt zur Tuftlalm zusammen. In der Nähe der Alm wurde eine Aussichtsplattform mit Panoramablick auf die Berge rund um den Ehrwalder Kessel angelegt. Eine breite Forststraße führt hinunter nach Lermoos. Auf einem Panoramaweg, der seinem Namen alle Ehre macht, geht es zurück nach Ehrwald, wo man wieder in den Loisachradweg nach Griesen mündet. Bei Schanz bietet sich ein Stopp am Häselgehr-Wasserfall zum Baden oder für ein Foto der 60 Meter hohen Wasserkaskade an.
Tourstart ist am Bahnhof in Griesen, einem bayerischen Dorf an der Grenze zu Tirol, das 13 Kilometer südlich von Garmisch-Partenkirchen liegt. Der kleine Ort hat zwar nicht einmal 100 Einwohner, aber einen eigenen Bahnhof mit Bedarfshalt und “Grenzstüberl”. Griesen ist Ausgangspunkt für zahlreiche Touren vor allem ins Ammergebirge.
Loisachradweg
Der Radweg nach Süden verläuft parallel zur Loisach und zur Bahnstrecke und Landstraße nach Ehrwald/Lermoos. Hier führt der Fluss noch Wildwasser. Die Loisach entspringt nicht weit weg in Biberwier bei Ehrwald. Die Flussauen sorgen beim Biken im Sommer für Schatten und Kühlung. Bei Schanz wechselt der Radweg von der rechten auf die linke Loisachseite. Kurz darauf kommt man Häselgehr-Wasserfall vorbei.
Tipp: Wasserfall ideal für einen Badestopp auf dem Rückweg.
Nach 1,5 Kilometer erreicht man eine Wegkreuzung. Hier scharf rechts Richtung Tuftlalm abbiegen und auf dem breiten Asphaltweg bergauf kurbeln. Angesichts der vielen Tuftlalm-Wegweiser auf der Strecke hat man den Eindruck, dass alle Wege auf die Tuftlalm führen. Die meisten sind Wurzelsteige, die man sehr geübten BikerInnen oder einfach ganz den Wanderern überlassen sollte. Die Auffahrt bis zur Tuftlalm ist teilweise steil, der Asphaltuntergrund entschärft aber die Steilheit. Schon zu Beginn der Auffahrt hat man an einigen Stellen einen fantastischen Blick auf das Zugspitzmassiv, das wie ein isolierter Block dasteht.
Zugspitzmassiv
Nach 4 Kilometern Bergaufstrampeln erreicht man schließlich das Plateau der Tuftlalm. Der Name der Alm leitet sich wohl vom Tuffstein ab, einem traditionsreichen Baumaterial in Oberbayern, das heute noch beispielsweise für die Sockel von Grabmälern verwendet wird. Kurz vor der Alm gelangt man über einen Wiesenpfad auf eine Aussichtsplattform mit Tiroler Fahne, überdimensionalem Holzliegestuhl und tollem Blick über das Ehrwalder Becken auf das Zugspitzmassiv, die Ehrwalder Alm im Gaistal, die Mieminger Berge und die Ausläufer der Lechtaler Alpen. Die Aussicht auf der Plattform unterscheidet sich jedoch nicht wesentlich von der auf der Tuftlalm. Diese ist Pflichteinkehr auf verschiedenen Bikerunden und Ausgangspunkt bzw. Zwischenstation der mittelschweren Wanderung auf den Daniel, den mit 2.340 Metern höchsten Berg des Ammergebirges.
Wandertipp: Die Gehzeit der mittelschweren bis schweren Wanderung von der Tuftlalm auf den Gipfel des Daniel (780 Hm; Trittsicherheit und Schwindelfreiheit erforderlich) beträgt ca. 2 Stunden.
Die Speisekarte der Tuftlalm verspricht mit Liebe zubereitete Gerichte, beim Kaiserschmarrn garantiert “keine Fertigmischung” und “kein Blödsinn”. Kuchen gibt es natürlich auch.
Wieder auf dem Rad rollt man auf dem Forstweg 20 Minuten hinunter ins Tal bis nach Lermoos-Gries, dort in einer Linkskurve weiter bis zum Panoramabad (geöffnet Juni bis September) mit dem angeblich besten Zugspitzblick. Vom Schwimmbadparkplatz zweigt links ein Wiesenpfad auf den Panoramaweg von Lermoos nach Ehrwald ab. Nach dem kurzen Wiesenstück schwenkt man links auf den Schotterweg entlang der Bahn ab. Kurz nach dem Lermooser Bahnhof auf den schmalen Weg links steil bergauf abbiegen. Hier, im oberen Stockwerk, entfaltet der geschotterte Panoramaweg seinen ganzen Charme. Die weitläufige sonnenverwöhnte Ehrwalder Senke ist eingerahmt von dem hellen Felsmassiv der Zugspitze, der nicht weniger beeindruckenden Pyramide der Sonnenspitze und der Kammlinie der weniger bekannten Mieminger Berge.
Nach 3 Kilometern umrundet man die östliche Ecke des Schrofenwaldes und biegt wieder auf den Loisachradweg zurück Richtung Griesen ein.
Häselgehr-Wasserfall
Eintönigkeit kommt auch auf dem Rückweg nicht auf. Nach wenigen Minuten erreicht man den Häselgehr-Wasserfall. Schon von Weitem fallen am Rand des Radwegs abgestellte Bikes auf. Eine Felstreppe führt zum Wasserfall, der sich aus 60 Metern Höhe über mehrere Fallstufen in ein breites Becken ergießt. Am beeindruckendsten soll er im Frühling nach der Schneeschmelze oder nach ausgiebigen Regenfällen sein. Rund um das Wasserbecken finden sich schattige Plätze zum Sehen, Staunen und Rasten. Das klare Wasser am flachen Rand ist unwiderstehlich, man muss einfach mindestens die Füße eintauchen.
Abgekühlt und erfrischt, radelt man loisachabwärts beschwingt die letzten 8 Kilometer zurück bis nach Griesen.